Autorisierte Generika Liste: Welche Medikamente bieten diese Option?
Dez, 9 2025
Was sind autorisierte Generika?
Ein autorisiertes Generikum ist kein gewöhnliches Generikum. Es ist genau dasselbe Medikament, das du früher als Markenprodukt erhalten hast - nur ohne den Markennamen auf der Verpackung. Die FDA in den USA definiert es klar: Es enthält die gleichen Wirk- und Hilfsstoffe, wird in derselben Fabrik hergestellt und unter derselben Zulassung wie das Originalprodukt. Der einzige Unterschied? Es kostet weniger.
Diese Art von Generika entstand in den 1990er-Jahren, als Pharmaunternehmen merkten, dass sie ihren Umsatz schützen konnten, indem sie selbst ein günstigeres Produkt auf den Markt brachten - statt auf Dritte zu warten, die nach der Patentablaufzeit billigere Alternativen anbieten. Heute ist es eine gängige Strategie: Ein Hersteller wie Pfizer oder Roche lässt sein eigenes Medikament als autorisiertes Generikum verkaufen, oft zusammen mit einem anderen Unternehmen, das die Produktion übernimmt.
Warum unterscheiden sich autorisierte Generika von normalen Generika?
Normale Generika müssen nur die gleiche Wirksubstanz enthalten wie das Original. Die Hilfsstoffe - wie Füllstoffe, Farbstoffe oder Bindemittel - dürfen anders sein. Das klingt unwichtig, ist es aber nicht. Bei Medikamenten mit engem Wirkbereich, wie Levothyroxin für die Schilddrüse oder Warfarin als Blutverdünner, können kleine Unterschiede in den Hilfsstoffen zu Schwankungen in der Wirkung führen. Patienten berichten von unerwarteten Symptomen, wenn sie von einem Markenprodukt auf ein normales Generikum wechseln.
Autorisierte Generika lösen dieses Problem. Sie haben die exakt gleiche Formulierung wie das Original. Wenn du früher das Markenmedikament genommen hast, ist das autorisierte Generikum chemisch identisch. Es ist nicht nur ähnlich - es ist das gleiche Produkt. Das ist besonders wichtig für Menschen, die nach dem Wechsel zu einem normalen Generikum Beschwerden hatten.
Welche Medikamente haben ein autorisiertes Generikum?
Nicht jedes Markenmedikament hat ein autorisiertes Generikum. Nur etwa 10 % der markenführenden Arzneimittel bieten diese Option an. Aber die Liste wächst. Die FDA führt eine offizielle Liste, die zuletzt im Oktober 2025 aktualisiert wurde. Hier sind einige der bekanntesten Beispiele:
- Colchicine - autorisiertes Generikum von Colcrys (für Gicht)
- Methylphenidat ER - autorisiertes Generikum von Concerta (für ADHS)
- Celecoxib - autorisiertes Generikum von Celebrex (für Schmerzen und Entzündungen)
- Levothyroxin - autorisiertes Generikum von Unithroid (für Schilddrüsenunterfunktion)
- Albuterol Sulfat - autorisiertes Generikum von ProAir HFA (für Asthma)
- Empagliflozin - autorisiertes Generikum von Jardiance (für Typ-2-Diabetes, neu seit 2025)
Diese Medikamente sind nicht zufällig ausgewählt. Sie gehören alle zu den Gruppen, bei denen Hilfsstoffe eine klinische Rolle spielen. Patienten, die früher mit normalen Generika Probleme hatten, berichten oft von deutlich besserer Verträglichkeit, wenn sie auf das autorisierte Generikum wechseln.
Wie erkennt man ein autorisiertes Generikum?
Es gibt keine einheitliche Kennzeichnung. Du kannst es nicht an der Farbe oder Form erkennen - auch wenn das Pillenbild oft anders ist als beim Original. Der entscheidende Hinweis ist der Hersteller. Wenn du dein Rezept einreichst, prüft die Apotheke den Namen des Herstellers. Bei autorisierten Generika steht oft ein anderer Name als bei der Marke, aber der Hersteller ist derselbe oder ein Partner des Originalherstellers.
In der Apotheke wird es als generischer Name angezeigt - zum Beispiel Colchicine - aber im System ist ein Code hinterlegt, der zeigt: „Dies ist das autorisierte Generikum von Colcrys.“ Apotheker wissen das und können es dir bestätigen. Frag einfach: „Ist das das autorisierte Generikum?“
Warum sind autorisierte Generika nicht überall verfügbar?
Es gibt mehrere Gründe. Erstens: Es ist eine strategische Entscheidung des Markenherstellers. Er muss entscheiden, ob er sein eigenes Produkt als billigeres Alternativprodukt vermarkten will - oder ob er lieber auf die Konkurrenz von unabhängigen Generika-Herstellern setzt. Viele Unternehmen nutzen autorisierte Generika, um den Preisdruck zu kontrollieren. Studien zeigen: In Märkten mit autorisierten Generika sinken die Preise im ersten Jahr nach Patentablauf um 15 % weniger als in Märkten ohne sie.
Zweitens: Die Herstellung ist aufwendiger. Der Hersteller muss die Produktion für zwei Versionen organisieren - das Original und das autorisierte Generikum - oder einen Partner mit der exakten Formel ausstatten. Das kostet Zeit und Geld. Deshalb gibt es autorisierte Generika nur bei den Medikamenten, die viel Umsatz bringen oder bei denen Patienten besonders empfindlich auf Hilfsstoffe reagieren.
Was sagt die Apotheke dazu?
Apotheker empfehlen autorisierte Generika besonders bei Medikamenten mit engem Wirkbereich. Die American Pharmacists Association sagt klar: „Erkläre dem Patienten, dass das Aussehen anders sein kann - aber die Wirkung und Zusammensetzung sind identisch. Es ist sicher, umzusteigen.“
Ein häufiger Fehler: Patienten verwechseln autorisierte Generika mit normalen Generika. Sie denken, weil das Pillenbild anders ist, sei es auch ein anderes Medikament. Das ist falsch. Wenn du früher Colcrys genommen hast und jetzt ein anderes Colchicine-Pillenbild bekommst, könnte es genau das autorisierte Generikum sein - und nicht ein billigeres, abweichendes Produkt.
Wenn du unsicher bist, frage nach: „Ist das das autorisierte Generikum vom Originalhersteller?“ Viele Apotheken haben diese Informationen in ihren Systemen und können sie dir zeigen.
Wie viel kostet ein autorisiertes Generikum?
Im Durchschnitt sind autorisierte Generika 15-30 % günstiger als das Markenprodukt. Das ist weniger als bei normalen Generika, die oft 80 % billiger sind. Aber der Preisvorteil liegt in der Konsistenz. Du sparst Geld - und vermeidest Risiken, die durch Hilfsstoffe entstehen können.
In den USA sind autorisierte Generika oft in den Versicherungsplänen als bevorzugte Option gelistet. In Deutschland wird das Thema noch wenig diskutiert, aber die Gesetzeslage erlaubt es. Einige Krankenkassen beginnen, autorisierte Generika gezielt zu empfehlen, besonders für Patienten mit unklaren Reaktionen auf normale Generika.
Was ist mit neuen Medikamenten?
Seit 2025 ist ein neuer Trend sichtbar: Auch neuere Medikamente bekommen autorisierte Generika, noch bevor die Patentlaufzeit abgelaufen ist. Ein Beispiel ist Jardiance (Empagliflozin). Der Hersteller Boehringer Ingelheim hat im Jahr 2025 ein autorisiertes Generikum auf den Markt gebracht - obwohl das Patent noch nicht abgelaufen war. Das ist ungewöhnlich, aber strategisch klug: Es lockt Patienten, die auf Kosten achten, schon vor dem offiziellen Generika-Zeitpunkt ab.
Diese Praxis wird sich weiter ausbreiten. Analysten erwarten bis 2027 eine jährliche Zunahme von 5-7 % bei neuen autorisierten Generika. Besonders bei chronisch eingenommenen Medikamenten - wie Diabetes, Bluthochdruck oder Schilddrüsenhormonen - wird das Angebot wachsen.
Was bedeutet das für dich als Patient?
Wenn du ein Medikament einnimmst, das möglicherweise ein autorisiertes Generikum hat - frag danach. Besonders wenn:
- Du nach dem Wechsel zu einem normalen Generikum Symptome verschlimmert hast
- Du eine langfristige Therapie mit einem Medikament mit engem Wirkbereich bekommst
- Du denkst, dass das Generikum nicht so gut wirkt wie das Original
Ein Wechsel zu einem autorisierten Generikum kann deine Therapie stabilisieren - ohne dass du mehr bezahlen musst. Du bekommst das gleiche Medikament, das du schon kanntest - nur billiger und mit weniger Risiko.
Wo findest du die aktuelle Liste?
Die offizielle Liste aller autorisierten Generika wird von der FDA gepflegt und ist öffentlich zugänglich. Sie wird regelmäßig aktualisiert - zuletzt im Oktober 2025 mit 17 neuen Einträgen. In Deutschland gibt es keine offizielle nationale Liste, aber Apotheken und Apotheker haben Zugriff auf internationale Datenbanken, die diese Informationen enthalten.
Wenn du wissen willst, ob dein Medikament ein autorisiertes Generikum hat, frag deinen Apotheker. Oder suche nach dem Namen des Medikaments plus „authorized generic“ in einer vertrauenswürdigen medizinischen Datenbank wie Micromedex oder Lexicomp. Viele deutsche Apotheken nutzen diese Systeme bereits.
Was ist der größte Vorteil?
Der größte Vorteil ist nicht der Preis. Der größte Vorteil ist die Sicherheit. Du bekommst das Medikament, das du vertraust - ohne die Risiken, die mit ungleichen Hilfsstoffen einhergehen. Für viele Patienten ist das kein Kompromiss. Es ist eine Verbesserung.