Eldepryl: Was ist das, Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen im Überblick

Eldepryl: Was ist das, Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen im Überblick Sep, 21 2025

Eldepryl ist ein häufig verschriebenes Medikament gegen Parkinson. Viele fragen sich, ob es das Richtige für sie ist, welche Dosis sicher ist und welche Risiken bestehen. Dieser Leitfaden gibt klare Antworten, sodass du sofort weißt, was du beachten musst.

Kurzüberblick - Was du sofort wissen solltest

  • Eldepryl enthält den Wirkstoff Selegilin, einen MAO‑B‑Hemmer.
  • Es wird vor allem zur frühen Behandlung von Parkinson eingesetzt, kann aber auch bei Depressionen verwendet werden.
  • Typische Tagesdosis: 5‑10mg für Parkinson, bis zu 10mg bei Depression.
  • Häufige Nebenwirkungen: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen.
  • Wichtige Wechselwirkungen: Andere MAO‑Hemmer, serotonerge Medikamente, Tyramin‑reiche Lebensmittel.

Hier bekommst du die wesentlichen Infos in einem schnellen Scan. Für Detailfragen schauen wir weiter unten.

Eldepryl: Anwendung, Dosierung und Wirkung im Detail

Eldepryl: Anwendung, Dosierung und Wirkung im Detail

Selegilin blockiert das Enzym Monoaminoxidase B (MAO‑B). Dadurch bleibt Dopamin im Gehirn länger aktiv - ein entscheidender Faktor bei Parkinson, wo Dopamin‑Mangel das Hauptproblem ist.

Die Einnahme erfolgt meist einmal täglich, vorzugsweise am Morgen. Das Medikament ist als Tablette, Retardtablette und als transdermales Pflaster erhältlich. Die Wahl hängt von persönlichen Vorlieben und ärztlicher Empfehlung ab.

Die gängigsten Dosierungen lauten:

Form Starke Typische Tagesdosis (Parkinson) Typische Tagesdosis (Depression)
Tablette 5mg 5‑10mg 5‑10mg
Retardtablette 10mg 10mg 10mg
Pflaster (24h) 6mg/Tag 6mg 6mg

Der Arzt erhöht die Dosis schrittweise, um Nebenwirkungen zu minimieren. Eine typische Titration sieht so aus:

  1. Beginn mit 5mg Tablette/Tag.
  2. Nach 2‑4 Wochen Kontrolle: ggf. Erhöhung auf 10mg.
  3. Falls nötig, Umstellung auf Retardtablette oder Pflaster.

Wichtig: Nie die Dosis eigenmächtig verdoppeln. Das kann zu hypertensiver Krise führen, besonders wenn gleichzeitig Tyramin‑reiche Lebensmittel konsumiert werden.

Risiken, Wechselwirkungen und Beschaffung - Was du beachten musst

Risiken, Wechselwirkungen und Beschaffung - Was du beachten musst

Wie bei allen Medikamenten gibt es auch bei Eldepryl Stolpersteine. Wer sie kennt, kann sie umgehen.

Häufige Nebenwirkungen

  • Übelkeit oder Magenbeschwerden - meist zu Beginn, lässt oft nach.
  • Schwindel, besonders beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie).
  • Schlafstörungen oder lebhafte Träume.
  • Kopfschmerzen.

Wenn Nebenwirkungen stärker werden oder länger als zwei Wochen anhalten, sofort den Arzt kontaktieren.

Schwere Risiken

  • Hypertensive Krise bei gleichzeitiger Einnahme von Tyramin‑reichen Lebensmitteln (z.B. gereifter Käse, Rotwein, Sauerkraut). Symptome: starker Kopfschmerz, Brustdruck, Übelkeit.
  • Serotonin‑Syndrom, wenn Eldepryl mit serotonergen Medikamenten (SSRI, SNRI, Triptanen) kombiniert wird.
  • Leberfunktionsstörungen - selten, aber bei Langzeitanwendung kontrollieren lassen.

Wechselwirkungen im Überblick

Medikament / Nahrung Art der Wechselwirkung Empfehlung
Andere MAO‑Hemmer additive MAO‑Blockade → gefährliche Blutdruckspitzen nicht gleichzeitig einnehmen
SSRIs, SNRIs, Triptane Risiko für Serotonin‑Syndrom mindestens 14‑Tag Intervall bei Wechsel
Tyramin‑reiche Lebensmittel Plötzlicher Blutdruckanstieg Beschränkung auf moderate Menge, informieren Sie Ihren Arzt
Antihypertensiva kann Blutdruck zu stark senken Blutdruck regelmäßig prüfen

Beschaffung und Alternativen

Eldepryl ist in Deutschland rezeptpflichtig. Die gängigen Apotheken führen sowohl Tabletten als auch das transdermale Pflaster. Bei Online‑Apotheken ist ein gültiges Rezept erforderlich - warnen Sie sich vor Angeboten, die ohne Rezept liefern.

Falls Eldepryl nicht verfügbar ist oder Nebenwirkungen zu stark sind, gibt es Alternativen:

  • Rasagilin (Galten): ein länger wirksamer MAO‑B‑Hemmer.
  • Levodopa‑Kombinationen (z.B. Madopar) - stärker, aber mit anderen Nebenwirkungsprofilen.
  • Entzündungshemmende Therapie bei frühen Parkinsonsymptomen (z.B. Amantadin).

Die Wahl hängt vom Stadium der Erkrankung, Begleiterkrankungen und persönlichen Vorlieben ab. Ein Neurologe kann die optimale Strategie wählen.

Praktische Checkliste für den Alltag

  • Rezept erhalten und Dosierung mit Arzt festlegen.
  • Erste Einnahme mit leichtem Frühstück, um Magenbeschwerden zu mindern.
  • Blutdruck morgens und abends messen, besonders in den ersten Wochen.
  • Lebensmittel‑Tagebuch führen - notiere Käse, Wein, Wurstwaren.
  • Alle anderen Medikamente dem Arzt mitteilen (inkl. pflanzlicher Präparate).
  • Regelmäßige Labor‑Kontrollen nach 3‑6 Monaten.

FAQ - häufig gestellte Fragen

  1. Kann ich Eldepryl während der Schwangerschaft einnehmen? Nur wenn der Nutzen das Risiko eindeutig überwiegt. Meist wird abgebrochen.
  2. Wie lange dauert es, bis die Wirkung einsetzt? Erste Verbesserungen können nach 2‑3 Wochen spürbar sein, volle Wirksamkeit nach 6‑8 Wochen.
  3. Ist das Pflaster besser als Tabletten? Das Pflaster liefert einen konstanteren Wirkstoffspiegel und reduziert Magenbeschwerden, ist aber teurer.
  4. Kann ich Eldepryl mit Alkohol trinken? Kleine Mengen sind meist unproblematisch, aber große Mengen können Blutdruckschwankungen verstärken.
  5. Was tun bei einer hypertensiven Krise? Sofort Notarzt rufen, Blutdruck messen, und dem medizinischen Personal das Medikament nennen.

Weiterführende Schritte

Wenn du jetzt einen Termin beim Neurologen ausmachst, bring deine Medikamentenliste und alle Blutdruckwerte mit. Notiere deine Fragen aus diesem Leitfaden, damit du beim Arzt nichts vergisst. Sollte die Therapie nicht passen, sprich offen über Alternativen - es gibt mehrere wirksame Optionen.

Denke daran: Eldepryl kann das Fortschreiten von Parkinson verlangsamen, aber die richtige Anwendung und Überwachung sind entscheidend. Mit den hier vorgestellten Informationen bist du gut gerüstet, um informierte Entscheidungen zu treffen.